Viele Kritiker monierten oft, dass es BMW wohl nie schaffen würde, den obersten Platz an der Sonne der Superbike-Weltmeisterschaft zu erklimmen. Immerhin war BMW mit der ersten Version der S 1000 RR bereits 2009 ins Superbike-Business und in die WM eingestiegen. Seit 2019 gehört die bayerische Traditionsmarke wieder zum festen Bestandteil des WM-Grids, neuerdings mit der Top-Version M 1000 RR . Und doch wollte der Funke nie so ganz überspringen – bis jetzt.
Toprak Razgatlioglu und die BMW M 1000 RR
Als Ende 2023 die Bombe platzte, dass Ausnahmetalent Toprak Razgatlioglu vom Yamaha-Werksteam ins ROKiT-BMW-Motorrad-Superbike-WM-Werksteam wechselt, kam von vielen Seiten "Jetzt muss BMW es schaffen – sonst wird das nix mehr!". Der türkische Top-Fahrer hatte sein Leistungspotenzial bereits dokumentiert: mit dem Weltmeister-Titel aus der Saison 2021 mit Yamaha. Im Oktober 2024 ist klar: Toprak und das BMW-Werksteam haben zusammen abgeliefert, und zwar dominant.

Weltmeister: Toprak Razgatlioglu auf BMW M 1000 RR beim Saison-Finale der Superbike-WM im Oktober 2024 in Jerez de la Frontera, Spanien.
Superbike-Weltmeister 2024
Schon zu Beginn der Saison 2024 wurde deutlich, wie sehr Topraks atemberaubender Fahrstil mit dem BMW-Superbike M 1000 RR harmoniert. Während der zweiten Station der WSBK in Barcelona platzte dann früh der Knoten: der erste Sieg. Fortan war das türkisch/deutsche Gespann nicht mehr zu stoppen: 18 Saisonsiege, davon 13 nacheinander (Rekord!), 12 schnellste Runden und unfassbare 527 Punkte. Am Ende sicherte Toprak sich und BMW mit 43 Punkten Vorsprung vor Ducati-Werkspilot Nicolo Bulega den Weltmeister-Titel. Und das trotz seines schweren Sturzes in Magny Cours mit daraus resultierender Pause bei zwei Renn-Terminen. Herzlichen Glückwunsch!